Ärztinnen melden ihren Protest an:
Kinderbetreuung an den Kliniken? Bis jetzt meistens Fehlanzeige!

Pressemitteilung
03.10.2005
Berlin, 28. September 2005. Sind die drei K’s – Klinik, Kinder, Karriere – in Deutschland denn wirklich nicht vereinbar? Dass es im Moment ganz so aussieht, haben auch die ersten Ergebnisse der Umfrage des Deutschen Ärztinnenbundes e. V. zu den Möglichkeiten der Betreuung von Ärztinnen-Kindern in den Krankenhäusern und Kliniken gezeigt.
Auf diesen Missstand wird eine Demonstration von Ärztinnen des DÄB vor Beginn des 29. Wissen-schaftlichen Kongresses des Deutschen Ärztinnenbundes e. V. am 30. September, ab 8.15 Uhr, vehement aufmerksam machen. Ort der Demonstration ist der Eingang zur Charité Campus Virchow Klinikum, Augustenburger Platz 1, in Berlin.
Dort wird um 9.00 Uhr der Wissenschaftliche Kongress eröffnet.

In einem Aufruf zum Ärztinnenprotest heißt es:

„Wir fordern
• mehr Klinik-Kitas,
• dem Arbeitsalltag einer Ärztin angepasste Öffnungszeiten der Kitas
• bundesweit gute und bezahlbare Kitas
• mehr Betreuungsangebote für die unter 3-jährigen
• familienfreundlichere Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte
• weniger Überstunden!“

Die Ärztinnen wollen die Anwesenheit von Politikerinnen und Politikern zur Eröffnung des Kongresses nutzen, um diese auf ihre Forderungen nachdrücklich aufmerksam zu machen. So hat nicht nur Schirmherrin Ulla Schmidt, Bundesgesundheitsministerin, ihr Kommen angesagt, sondern es werden auch zahlreiche andere Persönlichkeiten aus der Gesundheitspolitik anwesend sein.

Dr. Astrid Bühren, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, verweist darauf, dass die wenigsten befragten Kliniken auf eigene Einrichtungen zur Betreuung von Kindern ihrer ärztlichen Beschäftigten verfügen. So sei kaum ein Krankenhaus auf Ärztinnen mit Kindern eingerichtet, ein Tatbestand, der nicht zuletzt auch Ursache für den zunehmenden Ärztemangel in Deutschland sei.
„Kooperationen mit der Kommune oder anderen Unternehmen werden ebenfalls kaum genutzt. Das kann nicht so bleiben. Wir stehen dafür, dass Ärztinnen Beruf und Familie gut vereinbaren und wenn sie es wollen gleichzeitig Möglichkeiten zur Karriere nutzen können.“
Deshalb sei es höchste Zeit, dass Ärztinnen auf dieses inakzeptable Betreuungsdefizit an Kliniken und Krankenhäusern aufmerksam machten, so Dr. Astrid Bühren.


Weitere Informationen zur Demo:
Dr. Esther Gärtner
Tel. 030/78 89 48 86
Mail: esther.gaertner@gmx.de