Die Zukunft der Medizin ist weiblich – doch wie ist die Zukunft der Medizinerinnen?

Der Deutsche Ärztinnenbund fragt Expertinnen nach den Perspektiven von morgen

Pressemitteilung
31.05.2011
Anlässlich des 114. Deutschen Ärztetages in Kiel stellt der Deutsche Ärztinnenbund das Projekt „Ärztin 2020 – Perspektiven für die Ärztinnen von morgen“ vor. Im Rahmen dieses Projekts fragen wir zahlreiche Expertinnen aus Klinik und Praxis, Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung, Berufsverbänden, Forschung und Lehre nach der weiblichen Sicht auf die Medizin, das Berufsbild und den Berufsalltag von Ärztinnen im Jahr 2020.

Dr. med. Regine Rapp-Engels, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes und Dr. med. Kirstin Börchers, Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes: „Die Einschätzungen und Meinungen und realistischen Visionen der Expertinnen haben eindrucksvoll bestätigt, wie wichtig es ist, die Diskussion zu den Perspektiven von Ärztinnen anzustoßen. Die bisher eingeholten Statements bringen in bemerkenswerter Klarheit auf den Punkt, was bis 2020 getan werden muss, um eine Veränderung der Arbeitskultur zu bewirken, die allen zugute kommt“.

So heißt es in den Statements zum Beispiel:
  • 2020 freuen sich Medizinstudierende darauf, Ärztin oder Arzt zu sein. Medizin ist für sie immer noch eine Herzenssache. Gleichzeitig haben sie klare Vorstellungen von der Familienplanung, die nicht auf „später“ verschoben wird. Studentinnen fangen selbstbewusst früh an, an ihrer Karriere zu arbeiten und interessieren sich schon 2020 dafür, wo sie 2025 stehen werden.
  • 2020 ist die Feminisierung der Medizin längst out - die Teilhabe im Gesundheitssystem ist in. Ärztinnen und Ärzte arbeiten ausgesprochen gerne, weil Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und beruflichen Zufriedenheit bis 2020 konsequent umgesetzt werden. Der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Studium, Praxis und Klinik wird hohe Priorität eingeräumt und Familienfreundlichkeit als Teil der Unternehmenskultur in einem Krankenhaus verstanden.
  • Berufsverbände und ärztliche Organisationen beziehen Ärztinnen gleichberechtigt in Entscheidungs- und Diskussionsprozesse mit ein. Niedergelassene Ärztinnen finden im ambulanten Bereich attraktive auch finanziell lohnende Arbeitsbedingungen vor. 2020 gibt es auch für niedergelassene Ärztinnen geregelte Arbeitszeiten.
  • 2020 helfen Ärztinnen mit ihrer Expertise, Strukturen im Gesundheitswesen weiterzuentwickeln Bei Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen, Berufsverbänden und Fachgesellschaften ist es selbstverständlich, dass mehr Frauen eine aktive Rolle spielen. Arbeitgeber ermutigen ihre Ärztinnen, die Gremienarbeit in der ärztlichen Selbstverwaltung wahrzunehmen. In Forschung und Lehre wird die Sensibilisierung für die Geschlechterthematik und eine geschlechterdifferenzierende Medizin voranschreiten.
Die bisher eingegangenen vollständigen Statements sind unter www.aerztinnenbund.de nachzulesen.
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