Lebensqualität als Therapieziel

Vor dem 30. Wissenschaftlichen Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes – 20. bis 23. September 2007 in Regensburg

Pressemitteilung
15.08.2007
Dr. Justyna Swol-Ben - Fachärztin für Chirurgie, Oberärztin Operative Intensivstation 90 in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg - ist Mitorganisatorin des 30. Wissenschaftlichen Kongresses des Deutschen Ärztinnenbundes.
Die Wissenschaftlichen Kongresse des DÄB sind aller zwei Jahre immer ein Höhepunkt für den Verband und haben wissenschaftliches Gewicht. In diesem Jahr lautete das Thema „Lebensqualität – Anspruch und Realität“, was verbirgt sich dahinter?

Dr. Swol-Ben: Wir haben ein Thema ausgewählt, das interdisziplinär verbindet. In allen medizinischen Bereichen findet die Diskussion über die Lebensqualität der PatientInnen und deren Angehörigen einen Ansatz. Der Erfolg einer Therapie wird zunehmend an der Lebensqualität der PatientInnen gemessen. Die Kunst des Heilens besteht darin, Krankheiten zu therapieren, um ein restitutio ad integrum zu erreichen. Wenn aber eine vollständige Heilung nicht möglich ist, sollte der therapeutische Prozess den PatientInnen zumindest ein „subjective state of health“, ein Gefühl des subjektiven Wohlbefindens, ermöglichen. Das entspricht der WHO-Definition von Gesundheit.
Damit steht eine für jeden Patienten individuelle, an seine Lebenssituation angepasste Therapie im Vordergrund, die eine bestmögliche Lebensqualität während der Krankheit und danach, aber auch mit der Krankheit ermöglichen soll. Damit muss zwar von Standards und Leitlinien eine richtungweisende Empfehlung abgeleitet werden, im Mittelpunkt stehen jedoch immer die Patienten in ihrer individuellen Situation. Hier darf auch nicht vergessen werden, dass ein Verzicht auf die Erweiterung der Therapie auch einen Gewinn an Lebensqualität bedeuten kann.

Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Dr. Swol-Ben: Ich konnte bei der Organisation dieses Kongresses eine Idee umsetzen, die ich schon lange mit mir herumtrage: Es geht darum, Inkontinenz wissenschaftlich, systematisch darzustellen. Das ist eines der Tabuthemen, mit denen wir uns auseinandersetzen werden.
Viele PatientInnen informieren sich der Anonymität halber im Internet. Das ist zwar eine Möglichkeit, mehr über Behandlungsmethoden zu erfahren, kann aber das direkte, vertrauensvolle Gespräch mit der Ärztin, dem Arzt nie ersetzen. Die beratende Funktion der ÄrztInnen, nicht zuletzt der HausärztInnen mit bereits vorinformierten PatientInnen wird erwartungsgemäß noch weiter zunehmen. Es ist daher unabdingbar, das wissenschaftlich fundierte Wissen stets zu erweitern. Wir wollen über die neusten, z.B. operativen Methoden der Inkontinenz-Behandlung, wie z.B. die Sacrale Nervenstimulation informieren.


Ein Aspekt ist, neben den patienten- bzw. krankheitsorientierten Gesichtspunkten, auch der der Lebensqualität von Ärztinnen. Was bietet der Kongress in dieser Beziehung?

Dr. Swol-Ben: Die Stärkung der eigenen Kompetenz im Beruf durch Fortbildung und Teilnahme am Kongress trägt schon indirekt dazu bei, sich als Ärztin subjektiv besser zu fühlen! Wir bieten während des Kongresses verschiedene Workshops an, die berufspolitische und andere relevante Informationen der Alltagsbewältigung vermitteln. Hier ist die Seminarreihe zum Thema „Niederlassung als Vertragsärztin, Finanzielle Vorsorge für Ärztinnen“ zu nennen.
Zudem bietet das Regensburger Klinikum eine angenehme Kongress-Atmosphäre und ein anregendes Ambiente. Wer mit Kindern anreist, kann diese während des Kongresses betreuen lassen. In der Weltkulturerbestadt kann, ganz im Sinne von Work-Life-Balance, das Nützliche und das Angenehme verbunden werden.

(Frau Dr. Justyna Swol-Ben steht für Anfragen der Medien und für Interviews gern zur Verfügung!)


Weitere Informationen, Programm und Anmeldung zum 30. Wissenschaftlichen Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes e. V. vom 20. bis 23. September 2007 in Regensburg.
Mehr zum Thema