WORKSHOP 9: Mundgesundheit im Fokus
Wechselwirkungen zwischen Mund- und Allgemein-Erkrankungen

Dr. med. dent. Angelika Brandl-Riedel, Mitglied im Vorstand des DÄB, niedergelassene Zahnärztin in Düsseldorf

Sonntag, 30.05.2021, 09:30 – 11:00
Teilnehmerzahl: 5 - 20

Zähne sind nicht nur zum Kauen da! Der Mundraum verdient auch aus medizinischer Sicht mehr Aufmerksamkeit. Erkrankungen des Mundes können weitgehende Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben und teils schwerwiegende Allgemein-Erkrankungen können frühzeitig im Munde
Veränderungen hervorrufen und dadurch erkannt werden, bevor sich massive krankhafte Manifestationen an anderen Organsystemen zeigen.

Ziel dieses Seminars ist es, das Augenmerk zu richten auf:

a) Erkrankungen des Rheumatischen Formenkreises, des Herzens, der Nieren, der Haut und auf den Zustand des Mundraumes. Parodontitiserregende Keime können sich verschleppend auf die Therapie der genannten Erkrankungen auswirken. Sogar bei Aborten in der Frühschwangerschaft sind inzwischen Zusammenhänge mit parodontalen Erkrankungen festgestellt worden.

b) bestimmte Diagnosen im Mund-Kieferbereich, die frühzeitig auf schwerwiegende Allgemeinerkrankungen oder hypertrophe Medikamentenreaktionen hinweisen können. Hier ist an die ANUG bei immunsupprimierenden Erkrankungen wie akuten Leukämien oder AIDS gedacht, sowie chronische Gingivahyperplasien oder
Gingivitiden bei bestimmten Medikationen.

c) Symptomatiken aus dem stomatognathen Funktionskreis, die unerkannt der richtigen Diagnosestellung entgegenwirken und somit eine erfolgreiche Therapie erschweren. Hierzu zählen Migräne, Tinnitus, HWS-Symptomatik und Trigeminusneuralgien.

d) Studien, die belegen, dass die Mundgesundheit Auswirkungen auf das Immunsystem hat, so somit auch auf den Krankheitsverlauf bei Covid-19-Patienten.

e) Bio-Marker-Tests, mit denen heute Vorgänge im Mundraum frühzeitig erkannt und therapiert werden können ( z.B. aMMP8-Tests).

Ein breites Feld, in welchem ein interdisziplinäres Verständnis mit dem Fokus auf den Patienten förderlich für die Therapieansätze werden kann. Der Patient wird es danken.
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