„Mutige Löwin“ 2017: Dr. med. Brigitte Ende

Dr. med. Brigitte Ende
Brigitte Ende ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und eine Ärztin mit ungewöhnlichem Werdegang. Sie hat nach einer Ausbildung zur Friseurin beschlossen, am Abend-Gymnasium Abitur zu machen, hat danach zielstrebig Medizin studiert in Marburg und München. Berufspolitisch aktiv wurde sie dann schließlich, während sie als Oberärztin tätig war. Heute ist sie niedergelassen als Psychiaterin. Seit 1988 ist sie Delegierte der Landesärztekammer Hessen und wurde auch in den Beirat der Bezirksärztekammer Wiesbaden gewählt. Sie wechselte dann in die Bezirksärztekammer Gießen und war Beiratsvertreterin hessischer Ärztinnen in der Landesärztekammer Hessen und war auch Fortbildungsbeauftragte. Sie war bis 2004 Vorsitzende der Bezirksärztekammer. In der Kammer setzte sie sich zudem für die Belange der sogenannten „Psych“-Fächer ein.

Ein Gebiet, das ihr sehr am Herzen liegt, ist die Ärzteversorgung. Sie war im Aufsichtsrat und später im Vorsitzende des Vorstandes des Versorgungswerkes der Landesärztekammer Hessen. Richtig fand sie dann ihre Aufgabe im Vorstand der ABV der Arbeitsgemeinschaft Berufsständiger Versorgungseinrichtungen, wo sie ab 2012 stallvertretende Vorsitzende wurde. In der Begründung, die dem Vorstand zuging, wurde sie beschrieben als „gradlinig,kämpferisch, unbeirrbar einen einmal für richtig erkannten Weg verfolgend, dabei scheinbar nie an eigene Grenzend kommend, integrierend und voller Herzenswäre“. Und ich kann das nur bestätigen. Ich selbst habe Brigitte Ende über die Deutschen Ärztetage kennengelernt, kämpften wir doch gemeinsam um mehr Anerkennung der Sprechenden Medizin – so wie wir es heute immer noch tun. Brigitte Ende weiß auch persönlich, was Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet, sie hat es selbst als Mutter erlebt, und mit vier Enkelkindern kann sie eventuell schon ermessen, ob es den jungen Müttern und Vätern heute anders ergeht, was wir zumindest etwas hoffen. Brigitte Ende ist immer wieder bereit, für die Frauen zu kämpfen. Sei es, dass sie mit einer Selbstverständlichkeit darstellt, das kann auch eine Frau machen, auch wenn es um Spitzenpositionen geht, sei es, dass sie unermüdlich Gendergerechtigkeit einfordert – bei Sitzungen, in denen auch heute noch überwiegend Männer bestimmen, sei es, dass sie die immer noch nicht eingeführte gendergerechte Sprache in der Medizin anmarkert.

Viele von uns kennen Brigitte Ende als eine Kämpferin in Sachen Frauenrechte, eine Kämpferin für die Sache der Ärztin. Sie kämpft für die Belange der Ärztinnen, sie kämpft gegen Unvernunft, sie kämpft mit Krallen und Zähnen. Sie kämpft eben wie eine Löwin - eine mutige Löwin.

Dr. med. Christiane Groß, M. A.
Mehr zum Thema