Der geschlechtersensible Blick in der chirurgischen Karriere und im Arzt-Patienten-Kontakt

DÄB-Sitzung am 28. April im Rahmen des 121. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Der Deutsche Ärztinnenbund e.V. (DÄB) lädt am 28. April 2004 ein zur Sitzung im Rahmen des 121. Kongresses der DGCH: "Der geschlechtersensible Blick in der chirurgischen Karriere und im Arzt-Patienten-Kontakt". Mittlerweile zum vierten Mal organisiert der DÄB in diesem Rahmen eine Vortragsreihe, in der der Fokus auf geschlechterspezifische Aspekte gelegt und Gender Mainstreaming als eine neue Sichtweise in der Chirurgie vorgestellt wird.

Gender Mainstreaming in der Medizin zu verankern ist ein wesentliches Ziel des Deutschen Ärztinnenbundes. Wie bereits die Sitzungsthemen der drei vorausgehenden Kongressen " Ist die Chirurgie männlich - Diskussion eines Vorurteils", "Berufsfeld Chirurgie - Strukturen gemeinsam entwickeln" und "Die Chirurgie und Gender Mainstreaming - Herausforderung und Vorteil für Chirurginnen und Chirurgen" haben auch die diesjährigen Referate eine geschlechtersensible Aufarbeitung des Arbeitsplatzes Chirurgie als übergeordnete Zielsetzung. Zusätzlich werden geschlechtsspezifische Aspekte im Arzt-Patienten-Verhältnis aufgezeigt.

Der 121. Chirurgenkongresses der DGCH hat das Thema: "Chirurgen und Chirurgie zwischen Anspruch und Realität". Dazu Dr. Astrid Bühren, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes: "Nun gibt es in der Realität auch Chirurginnen, die in der Chirurgie tätig sind, allerdings immer noch zu wenig Vorbilder, die jungen Ärztinnen Mut machen, selbst eine Karriere im Fach Chirurgie zu wagen." Dies spiegelt sich auch in den diesjährigen Sitzungen zum Thema Berufsfeld wider, in der kaum Chirurginnen beteiligt sind. Eine verstärkte Öffnung der Chirurgie auch für Medizinerinnen wäre jedoch beim herrschenden Ärztinnen- und Ärztemangel ein wichtiges Signal.

Mittlerweile sind mehr als 50 % der Berufsanfänger in der Medizin weiblich und dieser Feminisierungstrend wird weiter zunehmen. Die moderne Chirurgie wird sich daher in Zukunft der Aufgabe stellen müssen, ihr Berufsfeld so zu gestalten, dass auch im Hinblick auf den Ärztinnen- und Ärztemangel sich möglichst viele Medizinstudentinnen und junge Ärztinnen für dieses Fachgebiet entscheiden.

Ebenso wird es immer wichtiger, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Therapie und Rehabilitation zu berück­sichtigen, weil nach neuesten Erkenntnissen diese differenzierte Sichtweise zusätzlich auch ökonomische Vorteile erbringt. In der diesjährigen Sitzung werden beide Aspekte ausführlich behandelt. "Der Deutsche Ärztinnenbund vertritt unter ihren Mitgliedern Chirurginnen in allen Berufspositionen und ist deshalb bestrebt, in allen Diskussionen die Kompetenzen von Chirurginnen und Ärztinnen einzubringen," ergänzt DÄB-Vizepräsidentin Professor Marianne Schrader.

Themen der Sitzung im Überblick:
Ist Chirurgie in Teilzeit leistbar?
Perspektiven der Chirurgie - Chancen für Chirurginnen
Karriere im Gegenwind - Frauen in der akademischen Chirurgie. Eine Umfrage unter deutschen Chirurginnen
Die moderne Chirurgin in Japan - 120-jährige Geschichte und Heute
Geschlechtspezifische Unterschiede in der Intensivmedizin
Geschlechtsdifferente und volkswirtschaftliche Aufarbeitung der Varizenleiden - Chirurgische kontra konservative Therapie
Unterschiede operativer Risiken bei Patientinnen und Patienten - aus dem Blickwinkel von Indikationsstellung und Bewertung riskanter Parameter

Chairpersons:
Astrid Bühren (Murnau), Marianne Schrader (Lübeck); Theresia Weber (Heidelberg), Ursula Wehrmann (Dresden)

ReferentInnen:
Petra Meier (Landau), Hartwig Bauer (Berlin), Theresia Weber (Heidelberg), Sumiko Hiki (Japan), Karin Pfister (Regensburg), Gisela Malekpour (St. Pölten), Tina Cohnert (Jena)

Ort:
Internationales Kongress Centrum Berlin, ICC Lounge

Termin:
Mittwoch, 28. April 2004, 14 - 15.30 Uhr

Wir würden uns freuen, wenn Sie an unserer Sitzung am 28. April, 14-15.30 Uhr, teilnehmen.
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