Dr. Astrid Bühren erneut Präsidentin des Ärztinnenbundes / Kongress setzt sich für mehr Forscherinnen in der Medizin ein

Köln, 10.09.2001
Die alte und neue Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) heißt Dr. Astrid Bühren. Mit 180 von 197 Stimmen wurde die 48jährige Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin aus Murnau auf der Mitgliederversammlung des Verbandes für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Als Vize-Präsidentinnen gewählt wurden Prof.  Dr. Marianne Schrader (62 Jahre) und Dr. Dagmar E. Dennin (63), beide aus Lübeck. Neue Schriftführerin wurde Dr. Kirstin Börchers (39) aus Herne. Das Amt der Kassenwartin hat Dr. Cornelia Tauber-Bachmann aus Alzenau inne. Die internationalen Angelegenheiten übernimmt als National Coordinator des DÄB im Weltärztinnenbund künftig Dr. Regine Rapp-Engels (45) aus Münster. Das Junge Forum ist im Vorstand vertreten durch Dr. Esther Gaertner (32) aus Berlin. Beisitzerinnen im Vorstand sind: Dr. Gabriele du Bois (48) aus Böblingen, Dr. Susan Trittmacher (41) aus Marburg, Dr. Friederike Perl (48) aus Stuttgart und Dr. Ute Luckhaupt (48) aus Dortmund. Mehrere frühere Vorstandsmitglieder waren bei den Wahlen nicht mehr angetreten. Begründung: Die Weichen des Ärztinnenbundes müssten vor allem von jüngeren Vorstandsmitgliedern gestellt werden, die selbst mitten im Berufsleben stehen. Die scheidenden Vorstandsmitglieder werden dem Ärztinnenbund in anderen Gremien und als Beraterinnen verbunden bleiben.

Die Wahl fand während des 27. Wissenschaftlichen Kongresses des Deutschen Ärztinnenbundes statt, der am Wochenende an der Medizinischen Hochschule Hannover zu Ende ging. Unter dem Oberbegriff XX ungelöst - Die Medizin forscht für Frauen - Frauen forschen in der Medizin informierten sich rund 300 Ärztinnen aus Deutschland und dem europäischen Ausland über frauenspezifische Aspekte in verschiedenen Fachbereichen der Medizin. Strategie des Ärztinnenbundes ist es, bewusst auf ein breites Themen-Spektrum zu setzen, um Kolleginnen nicht nur die frauenspezifischen Aspekte ihres eigenen, sondern auch aus anderen medizinischen Fachgebieten zu zeigen. Dies fördert den ganzheitlichen, patientinnenspezifischen Ansatz in der Medizin. Zugleich verweist Kongress-Organisatorin Dr. Marlena Robin-Winn, die auch Frauenbeauftragte der Medizinischen Hochschule (MH) Hannover ist, auf die Notwendigkeit von mehr Frauen in der medizinischen Forschung hin. Dies fördere die Einbeziehung von geschlechtsspezifischen Aspekten in der Medizin. Robin-Winn: "Wir wissen, dass wir noch eine Strecke vor uns haben. Aber wir können mit Unterstützung der Entscheidungsträger diesen Weg konsequent gehen. Hier an der MH Hannover sind die Weichen dafür bereits gestellt." Im Jahr 2000 lag der Frauenanteil an der MH Hannover unter den Doktoranden der Humanmedizin bei 46 Prozent; der Frauenanteil bei den Habilitationen, die die Voraussetzung für die Bewerbung um eine Professur sind, betrug nur 15 Prozent.
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