DÄB-Zukunftskongress mit der Vision eines modernen Gesundheitssystems: Die Innovation in der Medizin ist weiblich geprägt

Pressemitteilung
24.01.2023
Die Digitalisierung der Medizin ist in vollem Gange, doch im Arbeitsalltag als niedergelassene Ärztin oder Klinikangestellte wird die gesamte Bandbreite und Bedeutung dieses Umbruchs nicht immer ausreichend behandelt. Der Zukunftskongress des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB) „Mehr*Wert für Ärztinnen“ wollte diese Lücke schließen – und insbesondere die Rolle der Ärztinnen bei der Neuausrichtung des Gesundheitssystems beleuchten. Mehr als 100 Ärztinnen und Medizinstudentinnen waren am vergangenen Samstag und Sonntag online dabei, um neben der Digitalisierung auch Themen wie die Gender Data Gap und die Definition der professionellen ärztlichen Identität zu bearbeiten.

Innovationen in der Medizintechnologie werden maßgeblich von Frauen angeführt. Entsprechend bot der DÄB-Kongress ein all-female Panel aus hochkarätigen Expertinnen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen, für Gendermedizin sowie die medizinischen Herausforderungen durch den Klimawandel. „Es gibt keine sachliche Rechtfertigung, dass auf den Podien von Medizinkongressen Frauen unterrepräsentiert sind“, betont Dr. Eva Hennel, Vizepräsidentin des DÄB und Mitglied im Organisationskomitee des Kongresses. „Für zukunftsfähige Lösungen ist es wichtig, die breite Expertise zu berücksichtigen, um alte Fehler nicht zu wiederholen.“ Es geht dabei unter anderem um KI-gestützte Diagnose- und Therapieentscheidungen, die besser als bisher an das Geschlecht angepasst werden müssen, um den unterschiedlichen gesundheitlichen Bedürfnissen der Patient:innen gerechter zu werden.

Bei allem Optimismus für die Entwicklungsmöglichkeiten der Medizin, ging es jedoch auch um die Herausforderungen der nächsten Jahre. „Die Digitalisierung löst nicht das Problem des Ärzt:innenmangels“, mahnt DÄB-Vorstandmitglied Jana Pannenbäcker. „Dazu benötigt das Gesundheitswesen Ärztinnen und muss den Frauen gerechte Arbeitsbedingungen schaffen; mit fairen Karrierechancen und ohne erhöhtes Risiko, sich zu überlasten.“

Wie weitreichend dafür umgedacht werden muss, thematisierte bereits der Eröffnungsvortrag „Visionärinnen der Gesundheit“ von Inga Bergen, Expertin für Innovationen im Gesundheitswesen. Sie zeigte auf, wie sich das Verhältnis zwischen Patient:innen und Ärzt:innen durch die Digitalisierung schon verändert hat und in den kommenden Jahren weiter wandeln wird. Weitere Vorträge behandelten Beispiele innovativer Wege, die als Inspirationsquelle dienen können. Der DÄB wird die Entwicklung weiter begleiten und darauf hinwirken, den weiblichen Blick auf die Herausforderungen der Zukunft angemessen zu berücksichtigen.
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