Der DÄB-Kinder- und Jugendbuchpreis „Silberne Feder“ 2023 geht an Das Buch vom Dreck sowie Morgen und die Ewigkeit danach

Pressemitteilung
02.10.2023
Preisträgerin Manuela Inusa, Autorin von „Morgen und die Ewigkeit danach“
Fotos: DÄB/Catharina Tews
Preisträger Autorin Monika Utnik-Strugala und Illustrator Piotr Socha von „Das Buch vom Dreck“
Die „Silberne Feder“ des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB) wurde heute in Berlin an die Autorin des Buchs Morgen und die Ewigkeit danach, Manuela Inusa, verliehen und ebenso an Monika Utnik-Strugala (Text) und Piotr Socha (Illustration) für Das Buch vom Dreck. Damit wird der mit 2000 Euro dotierte Kinder- und Jugendbuchpreis des DÄB in diesem Jahr geteilt. Der Jugendroman Morgen und die Ewigkeit danach (Penguin Random House Verlagsgruppe) und das Kindersachbuch Das Buch vom Dreck (Gerstenberg Verlag) passen beide auf eine unterschiedliche Art sehr gut in die Zeit nach der Corona-Pandemie. Dem DÄB liegt die Bewältigung der Pandemiefolgen in besonderer Weise am Herzen, denn Kinder und Jugendliche zählen zu den Gruppen, die davon besonders betroffen waren und viele leiden heute noch so stark, dass sie psychologische oder psychiatrische Betreuung benötigen. Neben den Preisbüchern hat die Jury 8 weitere besonders gelungene Kinder- und Jugendbücher auf einer Empfehlungsliste zusammengestellt. Diese wurde heute ebenfalls bei der Verleihung während der Mitgliederversammlung des DÄBs präsentiert.

Nathalie und Lucas, die Protagonisten des von Manuela Inusa sensibel erzählten Morgen und die Ewigkeit danach lernen sich in der Psychiatrie kennen. Nathalie glaubt, am Unfalltod ihres kleinen Bruders Schuld zu sein. Lucas hat schon mehrere Suizidversuche hinter sich. Die Autorin beschreibt die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte mit Momenten des Glücks und tiefster Verzweiflung. Am Ende lernen beide, dem Leben und der Liebe wieder zu vertrauen. In ihrer Laudatio sagte die Juryvorsitzende, Dr. Astrid Bühren, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ehrenpräsidentin des DÄB: „Die Geschichte zeigt, dass es für beide und die vielen anderen Mitpatienten und Mitpatientinnen Hoffnung auf Heilung und einen Neuanfang gibt.“ Es gelinge Manuela Inusa, eine mitreißende und höchst emotionale Geschichte zu erzählen, ohne in den Kitsch abzugleiten. „Die Leserinnen und Leser werden auf glaubhafte Art in die vielen fremde Welt der Psychiatrie mitgenommen“, begründete Bühren. Die Autorin Manuela Inusabetonte, wie wichtig es ihr gewesen sei, dieses schwierige Thema in einem Buch zu thematisieren. Sie erhalte viele Rückmeldungen von jungen Leserinnen und Lesern, dass ihnen das Buch in ihren Krisen weitergeholfen habe.

Die Verleihung für Das Buch vom Dreck war als Podiumsdiskussion gestaltet. Jurymitglied Prof. Dr. Maria Linsmann-Dege, Kunsthistorikerin und Illustrationsexpertin, sprach mit der Autorin Monika Utnik-Strugala und dem polnischen Illustrator Piotr Socha. Aleksandra Ufnal, Dolmetscherin für Polnisch, übersetzte. Linsmann-Dege hob die gründliche Recherche hervor, die dem Preisbuch zugrunde liegt. Es beschäftigt sich mit der Kulturgeschichte der Körperhygiene vom alten Ägypten bis heute und vermittelt die Informationen vergnüglich und nie belehrend. Insbesondere würdigte Linsmann-Dege auch die originellen farbigen Illustrationen: „Sie begleiten den Text nicht nur, sondern bieten ein ganz eigenes Kunstvergnügen.“

Der Kinder- und Jugendbuchpreis des DÄB wurde zum 24. Mal verliehen. Die „Silberne Feder“ honoriert alle zwei Jahre altersgerechte und sowohl wissenschaftlich als auch literarisch optimale Informationen zu Gesundheit, Krankheit und Körper. Die Jury ist mit Ärztinnen und Expertinnen der Kinder- und Jugendliteratur besetzt. Außerdem wirkte die Jugendjury eines Kölner Gymnasiums an der Preisfindung mit.
Von links: Dr. Astrid Bühren, Preisträgerin Manuela Inusa, Jurymitglied Prof. Dr. Maria Linsmann-Dege, Kunsthistorikerin und Illustrationsexpertin; Preisträgerin Autorin Monika Utnik-Strugala, Preisträger Illustrator Piotr Socha
Dr. Astrid Bühren, Juryvorsitzende „Silberne Feder“ des DÄB (li.), Preisträgerin Manuela Inusa
Von links: Jurymitglied Prof. Dr. Maria Linsmann-Dege; Preisträger Autorin Monika Utnik-Strugala und Illustrator Piotr Socha
Alle Fotos: DÄB/Catharina Tews
Mehr zum Thema