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Die Foren des DÄB: Sind drei Altersgruppen noch zeitgemäß?

Der Deutsche Ärztinnenbund e. V. (DÄB) organisiert seine Mitglieder derzeit – mehr oder weniger automatisch – nach dem Alter in drei Foren, die auch nach den Altersabschnitten benannt sind: Junges Forum, Forum 40 plus, Forum 60 plus. Seit mehreren Jahren besteht eine interne Diskussion darüber, ob diese Einteilung noch die beste Wahl ist, um den Austausch unter den DÄB-Frauen zu fördern. Welche Ideen haben Sie? Wir sind gespannt auf Ihre Vorschläge!

Der Anspruch ist klar: Der DÄB möchte es seinen Mitgliedern erleichtern, sich untereinander zu vernetzen und bemüht sich darum, Frauen zusammenzubringen, die – mutmaßlich – ähnliche Fragen zu Beruf und Leben als Ärztin haben. Eine Aufteilung entlang von Lebensphasen liegt da nahe. Sie hat aber auch Nachteile, wie sich in den vergan­genen Jahren immer wieder gezeigt hat.

Bestimmte Altersphasen sind nicht mehr so eindeutig mit bestimmten Karrierephasen oder Lebensthemen verknüpft wie vor einigen Jahrzehnten. Ein Beispiel: Für die wachsende Zahl derjenigen, die später Medizin studieren, sind alle Themen rund um den Berufsstart auch mit „40 plus“ relevant. Und: Eingespielte Arbeitsgruppen werden auseinandergerissen, sobald einige Kolleginnen eine Altersgrenze überschreiten und das Forum eigentlich wechseln müssten. Das Aktivitätsniveau gleichbleibend hoch zu halten wird schwerer, wenn darum aufwendige Übergaben erfolgen müssen.

Mögliche Alternativen

Um Gruppen kontinuierlich miteinander wachsen zu lassen, böten sich Kohorten an: entweder nach Geburtsjahr oder Berufseintrittsjahr. Ob hierbei 10er-, 15er- oder 20er-Schritte gewählt werden sollten, wäre ein Diskussionsgegenstand. Bei einem 10er-Schritt nach Berufseintritt würde beispielsweise eine Ärztin, die 2008 ihren Berufsstart hatte, dauerhaft mit allen vernetzt, die zwischen 2000 und 2010 angefangen haben. Kolleginnen, die sich nach längeren Pausen oder aufgrund persönlicher Kontakte anders zugehörig fühlen, könnten weiter­hin eine passende Kohorte frei wählen. Ein anderer Ansatz wären themenbezogene Foren. Berufswahl, Promotion, Habilitation, Start in die Niederlassung, Karriereplanung in der (Uni-)Klinik oder in der Praxis, Geldanlage und Ruhestand sind Fragestellungen, von denen wir wissen, dass sie unsere Mitglieder beschäftigen.

Eine derartige Einteilung würde wahrscheinlich dazu führen, dass Mitglieder öfter die Gruppen wechseln. Abgrenzungen gäbe es dann weniger wegen des Alters, zumindest phasenweise aber wohl stärker zwischen Klinikerinnen und Niedergelassenen. Und: Der von vielen hochgeschätzte soziale Austausch und die kulturellen Aktivitäten, welche die DÄB-Foren derzeit anbieten, wären schwerer zu realisieren, wenn die zu erwartenden Teilnehmenden womöglich öfter wechseln. Sowohl der Vorstand des DÄB als auch der Beirat haben sich mit dem Thema der Forenausrichtung und -benennung bereits mehrfach beschäftigt. Wie Sie sehen, ist es keine leichte Aufgabe, denn die Besprechungen gingen bisher stets von den beiden eben genannten Grundmodellen – Kohorten oder themenbezogen – aus. Jedes Modell löst das eine oder andere Problem, erzeugt aber auch neue Fragen.

Bis 15.9. mitmachen!

Wir rufen daher alle Mitglieder dazu auf, ihre Ideen zu unseren zukünftigen Foren einzureichen! Der Ausschuss „Internes“ wird sie sichten und sortieren und, je nach den Ergebnissen, an einer Beiratssitzung zur Diskussion stellen oder direkt unter allen Mitgliedern zu einer Abstimmung aufrufen.

Bitte schreiben Sie uns Ihre Vorschläge in maximal 500 Wörtern bis zum 15. September 2023 per E-Mail an:

internes[AT]aerztinnenbund.de

Sollte Ihr Vorschlag sich durchsetzen, gewinnen Sie ein Jahr kostenfreie DÄB-Mitgliedschaft und eine weitere DÄB-Mit­gliedschaft zum Verschenken.

Dr. med. Eva Hennel, PhD, MME, ist Vizepräsidentin des DÄB und Vorsitzende des Ausschusses „Interne Strukturen“.

E-Mail: internes[AT]aerztinnenbund.de
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