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Dr. med. Christiane Groß wird zur DÄB-Ehrenpräsidentin ernannt

Pressemitteilung
27.10.2025
Foto: DÄB/Danny Gohlke

Auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) am 27. September 2025 wurde die scheidende Präsidentin, Dr. med. Christiane Groß, für ihre herausragenden Verdienste und ihre langjährige, prägende Arbeit für den DÄB ausgezeichnet und zur Ehrenpräsidentin ernannt.

Am 8. April 2000 trat Dr. med. Christiane Groß in den Deutschen Ärztinnenbund ein und prägte ihn über ein Vierteljahrhundert entscheidend mit – seit Oktober 2013 als Vizepräsidentin und seit April 2015 als Präsidentin. Dieses Amt übte sie bis September 2025 mit außergewöhnlichem Engagement, Weitblick und Leidenschaft aus. Für eine weitere Amtszeit hatte sie nicht mehr kandidiert.

Als Fachärztin für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Psychotherapie und Ärztliches Qualitätsmanagement setzte sich Christiane Groß schon vor ihrer Amtszeit beim DÄB (in der Ärztekammer und auf den Ärztetagen) sowie währenddessen mit großer Überzeugungskraft für die berufliche und berufspolitische Vertretung von Ärztinnen ein. Ihr zentrales Anliegen: mehr Frauen in Führungspositionen bringen – durch ein notwendiges Umdenken im Gesundheitswesen hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und durch eine kritische Auseinandersetzung mit tradierten Rollenbildern.

Besonders wichtig sind Christiane Groß dabei die psychische Gesundheit von Ärztinnen und Ärzten sowie die Förderung junger Ärztinnen durch tragfähige Netzwerke. Sie stärkte den regionalen wie überregionalen Austausch, initiierte und baute Kooperationen mit anderen Berufs- und Frauenverbänden auf – stets mit dem Ziel, Ärztinnen zu vernetzen, zu fördern und sichtbar zu machen. Ihr Stil war dabei stets geprägt von Offenheit, Reflexion und der Fähigkeit, Menschen zu verbinden.

Neben dem ihr sehr wichtigen Anliegen, die geschlechtsspezifische Medizin besser zu verankern und insbesondere den Gender Gap im Bereich der KI zu verringern, wurde eines zu ihrem ganz besonderen Herzensthema: die Bekämpfung von Diskriminierung und sexueller Belästigung sowie die medizinische Perspektive auf sexualisierte Gewalt. Gegen Grenzverletzungen und Machtmissbrauch kämpft sie nach wie vor mit Empathie, Entschlossenheit und kritischem Geist.

Auch über den DÄB hinaus war Christiane Groß berufspolitisch aktiv und anerkannt. Seit 1997 engagiert sie sich für die Belange von Frauen im ärztlichen Beruf: Sie war langjähriges Mitglied im Kammervorstand der Ärztekammer Nordrhein (2005-2014, erneut 2017-2024) sowie im Ausschuss „Telematik“ der Bundesärztekammer. Sie ist weiterhin Vorsitzende des Ärztlichen Beirates Digitalisierung Nordrhein-Westfalen, in dem sie sich seit 2008 insbesondere mit der Auswirkung der Digitalisierung auf die Beziehung zwischen Ärztinnen/Ärzten und Patientinnen/Patienten befasst. Für ihr berufspolitisches Engagement wurde Christiane Groß im September 2024 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet – eine Würdigung ihres unermüdlichen Einsatzes für die Gleichstellung von Ärztinnen im Beruf, für eine geschlechtersensible Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie für eine Digitalisierung des Gesundheitswesens, die der Versorgung dient.


„Als Präsidentin hat Dr. Christiane Groß den DÄB strategisch weiterentwickelt, ihn effizient vernetzt und in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht“, so Jana Pannenbäcker, ein Teil des neuen Präsidentinnenteams des DÄB. „Wir danken ihr von Herzen für ihren großartigen Einsatz, ihre klare Haltung und ihren unerschütterlichen Glauben an die Stärke und das Potenzial von Ärztinnen. Sie war – und ist – ein Vorbild für uns alle: engagiert, empathisch, kommunikativ und stets unterstützend“, ergänzt Prof. Dr. med. Barbara Puhahn-Schmeiser, die zweite Co-Präsidentin. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde sie auf der Mitgliederversammlung zur Ehrenpräsidentin ernannt.