Die jungen Neurologen der DGN wenden sich – wie der DÄB – gegen ein generelles Beschäftigungsverbot für schwangere Ärztinnen. Sie haben dazu eine nichtrepräsentative Umfrage gemacht. Derweil sammelt der DÄB Positiv-Beispiele für die gelungene Weiterbeschäftigung.

Ein Bündnis aus Ärztinnen-Initiativen und Verbänden, darunter der DÄB, hat eine paritätische Besetzung von Führungspositionen bei Politik, Unternehmen und Organisationen des Gesundheitswesens angemahnt – und erhebt 5 konkrete Forderungen.

DÄB-Vorstandsmitglied Jana Pannenbäcker berichtet im Interview von ihren persönlichen Erfahrungen als junge Ärztin n den Gremien – zwischen vielen älteren Männern, die für junge Ärzt:innen mitentscheiden.

Der Vorstand des DÄB möchte die positiven Beispiele für Mutterschutz sichtbarer machen. Ziel sind Vorbilder für Arbeitgeber, die zeigen, wie es zu schaffen ist, dass schwangere Ärztinnen gut geschützt ihrer Arbeit nachgehen können.

Im Interview erklärt Christiane Groß, Präsidentin des DÄB, warum es in der Medizin wichtig ist die Ärztinnen über mehr Gendergerechtigkeit in der Sprache präsenter zu machen.

Die Gendermedizin ist ein Querschnittsfach. Sie darf nicht als freiwilliges Extrafach betrachtet werden. Vielmehr müssen ihre Inhalte verpflichtende Prüfungsfächer der medizinischen Examina sein, erklärt Gabriele Kaczmarczyk, Senior Consultant des DÄB im Interview.

Die Bedeutung von Frauen in der Medizin hat sich stark gewandelt, seit Frauen 1899 erstmals zum Medizinstudium zugelassen wurden. Doch es gibt noch viele hohe Hürden, darunter die Mutterschutzregelung, wie eine Umfrage des DÄB belegt.

Viele Medizinstudentinnen und junge Ärztinnen fragen sich, wann die richtige Zeit ist, um Kinder zu bekommen. Kein Wunder, denn unter anderem die Mutterschutzregelung bedeutet für viele einen Karriereknick. Was der DÄB dazu sagt.

Der DÄB erfasst ab sofort in einer Positivliste, welche Arztpraxen und Kliniken den Mutterschutz im Sinne schwangerer Ärztinnen umsetzen. Jedes Beispiel wird einzeln geprüft, um herauszufinden, was Kliniken oder Praxen, in denen Schwangere z.B. noch operieren dürfen, anderes machen, als diejenigen, in denen sie pauschal mit Beschäftigungsverboten belegt werden.

Aus französischer Sicht ist Deutschland bei der Umsetzung der Gendermedizin weiter als die westlichen Nachbarn. DÄB-Präsidentin Christiane Groß erklärt in der französischen Fachzeitung, warum die Situation auch hierzulande noch sehr verbesserungswürdig ist.

Zur Karriere-Unterstützung für schwangere Ärztinnen will der DÄB eine sogenannte Positiv-Liste erstellen mit Kliniken, Krankenhaus-Abteilungen und Arztpraxen, die es schwangeren Ärztinnen ermöglichen, gut geschützt weiterzuarbeiten.