Regionalgruppe Wuppertal

Frauen sichtbar machen: Das Projekt „Wupperfrauen“

Frauen und ihre Lebenswege und Verdienste werden oft nicht im selben Ausmaß gewürdigt wie dies bei Männern der Fall ist. Die Geschichtsschreibung fand und findet meist aus männlicher Perspektive statt und viele Frauen gehen dabei unter. Das zeigt sich oft auch in der Benennung von Straßen und Plätzen: In Wuppertal sind nur etwa drei Prozent der Straßen nach Frauen benannt. Dies war der Ausgangspunkt für das Projekt „Wupperfrauen“. Mit einem virtuellen Stadtplan und zahlreichen Frauenbiografien werden nun Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Sport, Medizin, Wissenschaft, Forschung und Religion bekannt gemacht. Auch Ärztinnen sind von Anfang an dabei, zum Beispiel Charlotte Landé und Petra Thürmann. Die Website wupperfrauen.de gibt es nun seit einigen Monaten und sie wird ständig erweitert – auch mit dem Ziel, deutlich mehr Straßen in Wuppertal nach Frauen zu benennen.

Aktuell warten noch über 200 Frauen-Porträts auf die Ver­öffentlichung. Alle Projektbeteiligten arbeiten ehrenamtlich, Historikerinnen und andere Fachfrauen bringen dabei ihre Professionalität mit ein. Die Möglichkeit für alle Inter­essierten, sich zu beteiligen, sorgt für eine breite Vernetzung in der Stadt. Frauen lernen sich neu kennen und erobern ihre Stadt aus einem anderen, frauengerechteren Blickwinkel.

So ging es auch den Mitfrauen der DÄB-Ortsgruppe Wuppertal, als sie von dem Projekt erfuhren. Sofort entwickelten sich lebhafte Gespräche und Ideen, getragen von der Begeisterung über die – bisher so unsichtbare – Vielfalt des Frauenlebens. Kein Wunder, dass sich unter den Initiatorinnen auch Ärztinnen finden: Dr. med. Dagmar Hertle und Dr. med. Eva Waldschütz. In Wuppertal wohnen übrigens gleich zwei Präsidentinnen des Deutschen Ärztinnenbundes: Ehrenmitglied Dr. med. Ute Otten (Präsidentin von 1993 bis 1997) und die aktuelle Präsidentin Dr. med. Christiane Groß.

Schauen Sie doch mal rein unter wupperfrauen.de. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Aktuelle Infos finden Sie auch auf Instagram unter wupperfrauen. Die Wupperfrauen bedanken sich bei den Wuppertaler Kolleginnen, die das Projekt spontan mit Spenden unterstützt haben. Wer uns ebenfalls unterstützen möchte, findet auf der Website entsprechende Infos.

Mitgeteilt von Dr. med. Dagmar Hertle, Regionalgruppe Wuppertal
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