„Silberne Feder“ 2023 für „Das Buch vom Dreck“ sowie „Morgen und die Ewigkeit danach“

Preisträgerin Manuela Inusa für „Morgen und die Ewigkeit danach“
Fotos: DÄB/Catharina Tews
Ausgezeichnet: Monika Utnik-Strugala (Text) und Piotr Socha (Illustration) für „Das Buch vom Dreck“
Die „Silberne Feder“ des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB) wurde am 30.090.2023 in Berlin an die Autorin des Buchs „Morgen und die Ewigkeit danach“, Manuela Inusa, verliehen und ebenso an Monika Utnik-Strugala (Text) und Piotr Socha (Illustration) für „Das Buch vom Dreck“. Damit wurde der mit 2000 Euro dotierte Kinder- und Jugendbuchpreis des DÄB bei seiner 24. Vergabe geteilt. Der Jugendroman „Morgen und die Ewigkeit“ danach und das Kindersachbuch „Das Buch vom Dreck“ passen beide auf eine unterschiedliche Art sehr gut in die Zeit nach der Corona-Pandemie. Dem DÄB liegt die Bewältigung der Pandemiefolgen am Herzen, denn Kinder und Jugendliche zählen zu den Gruppen, die davon besonders betroffen waren und viele leiden heute noch so stark, dass sie psychologische oder psychiatrische Betreuung benötigen.

Nathalie und Lucas, die Protagonisten des von Manuela Inusa sensibel erzählten Morgen und die Ewigkeit danach lernen sich in der Psychiatrie kennen. Nathalie glaubt, am Unfalltod ihres kleinen Bruders Schuld zu sein. Lucas hat schon mehrere Suizidversuche hinter sich. Die Autorin beschreibt die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte mit Momenten des Glücks und tiefster Verzweiflung. Am Ende lernen beide, dem Leben und der Liebe wieder zu vertrauen. In ihrer Laudatio sagte die Juryvorsitzende, Dr. Astrid Bühren, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ehrenpräsidentin des DÄB: „Die Geschichte zeigt, dass es für beide und die vielen anderen Mitpatienten und Mitpatientinnen Hoffnung auf Heilung und einen Neuanfang gibt.“ Es gelinge Manuela Inusa, eine mitreißende und höchst emotionale Geschichte zu erzählen, ohne in den Kitsch abzugleiten. „Die Leserinnen und Leser werden auf glaubhafte Art in die vielen fremde Welt der Psychiatrie mitgenommen“, begründete Bühren. Die Autorin Manuela Inusa betonte, wie wichtig es ihr gewesen sei, dieses schwierige Thema in einem Buch zu thematisieren. Sie erhalte viele Rückmeldungen von jungen Leserinnen und Lesern, dass ihnen das Buch in ihren Krisen weitergeholfen habe.

Die Verleihung für Das Buch vom Dreck war als Podiumsdiskussion gestaltet. Jurymitglied Prof. Dr. Maria Linsmann-Dege, Kunsthistorikerin und Illustrationsexpertin, sprach mit der Autorin Monika Utnik-Strugala und dem polnischen Illustrator Piotr Socha. Aleksandra Ufnal, Dolmetscherin für Polnisch, übersetzte. Linsmann-Dege hob die gründliche Recherche hervor, die dem Preisbuch zugrunde liegt. Es beschäftigt sich mit der Kulturgeschichte der Körperhygiene vom alten Ägypten bis heute und vermittelt die Informationen vergnüglich und nie belehrend. Insbesondere würdigte Linsmann-Dege auch die originellen farbigen Illustrationen: „Sie begleiten den Text nicht nur, sondern bieten ein ganz eigenes Kunstvergnügen.“

Neben den Preisbüchern hat die Jury 8 weitere besonders gelungene Kinder- und Jugendbücher auf einer Empfehlungsliste zusammengestellt.
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