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Weltärztinnenbund beim Kongress: Herausforderungen für Frauen während der Pandemie

Mai 2019: Regionalkongress der MWIA Zentraleuropa in Tiflis (Georgien) mit Teilnehmenden an einem Workshop
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Innerhalb des Weltärztinnenbundes gibt es seit Beginn der Pandemie einen regen virtuellen Austausch. Von den ersten verzweifelten Berichten aus Italien zu Beginn der Pandemie 2020 über die erschütternden Meldungen über die Corona-Entwicklung aus den USA sprachen wir einander Mut zu, wollten einander eine emotionale Stütze sein.

Das alles passiert im Rahmen der Online-Vorstandstreffen und der Besprechungen von Arbeitsgruppen, die ebenfalls virtuell stattfinden. Allerdings bremst die Corna-Krise die MWIA durchaus auch aus. Für viele Kolleginnen hat die Mehrbelastung durch die Pandemie es erschwert, Zeit für das Engagement in den jeweiligen nationalen oder internationalen Organisationen zu finden.

Fokusthema häusliche Gewalt

Einige wichtige Themen treiben wir jedoch mit Nachdruck weiter voran: Beispielsweise hat die MWIA sehr früh thematisiert, dass die Corona-Pandemie eine besondere Belastung für viele Frauen bedeutet und dass die häusliche Gewalt gegen Frauen zunimmt. Das war auch ein Thema beim Treffen der Commission on the Status of Women (CWS) im März in New York.

Auch bei der European Women’s Lobby, in der die MWIA vertreten ist, wird immer wieder auf die Folgen der Pandemie für Frauen hingewiesen. Die Mehrbelastungen zeigen sich bei vielen Patientinnen, aber auch bei Ärztinnen als Erschöpfungszustände oder Depressionen. Angsterkrankungen nehmen ebenfalls zu. Zu den Belastungen der Pandemie für Ärztinnen macht die MWIA gerade eine Studie.

Die Zentraleuropäische Region der MWIA umfasst nicht nur Länder, die geographisch hier angesiedelt sind, sondern folgt der Aufteilung der Regionen der UNO. Damit sind auch Staaten wie Georgien, Russland, Polen, Tschechien und die Slowakei Teile dieser Region. Innerhalb der Region sind die Beziehungen der deutschsprachigen Länder besonders eng. Zwischen den Präsidentinnen gibt es regelmäßigen Austausch und Kontakt.

Möglichkeiten des Engagements


Von Seiten der MWIA ist für jedes Triennium, das sind die drei Jahre zwischen den Weltkongressen, ein regiona­ler Kongress vorgesehen. Da- her wird die DACH-Tagung auch als der zentraleuropäi­sche Regionalkongress der MWIA fungieren und es gibt zwei Workshops in Englisch, obwohl die
Kongresssprache Deutsch ist. In einem Workshop soll die Gelegenheit bestehen, ein Engagement innerhalb der MWIA auszuloten, Arbeitsgruppen vorzustellen und auch von der European Women’s Lobby zu berichten. Die derzeitige Past- Präsidentin der MWIA, Prof. Dr. med., Dr. rer. nat. Bettina Pfleiderer aus Münster, wird ihre Erfahrungen mitteilen und auch von den Herausforderungen, die eine im besten Sinne diverse, große Organisation mit sich bringt, berichten.

Dr.in med. Mag.a phil. Edith Schratzberger-Vécsei aus Wien ist Präsidentin der Organisation der Ärztinnen Österreichs und als eine Vizepräsidentin der MWIA zuständig für die Region Zentral­europa.

Website der MWIA: mwia.net
E-Mail: info@aerztinnen-oesterreich.at
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